Das Sternbild Orion ist zweifellos das beeindruckendste der nördlichen Hemisphäre. Seine hell leuchtenden Sterne sind seit Jahrtausenden Orientierungspunkte für Seefahrer und Quelle der Inspiration für Poeten. Markant sind die beiden Schultersterne Beteigeuze und Bellatrix, ebenso die beiden Kniesterne Saiph und Rigel. Die Gürtelsterne Alnitak, Alnilam und Mintaka bilden eine Linie. Am Gürtel senkrecht hängt das Schwert des Orion, in ihnen ist mit bloßem Auge der Orionnebel erkennbar.
Mit einem Fernglas zeigen sich viele weitere Objekte im Sternbild Orion. Für eine Betrachtung des Pferdekopfnebels ist ein Teleskop mit einer Öffnung ab 200 mm erforderlich. Der Kulminationspunkt für das Sternbild Orion fällt auf den 13. Dezember.
Beobachtungszeit Sternbild Orion
Winter
Hellster Stern im Sternbild Orion
Beta Orionis (Rigel)
Das Sternbild Orion in der griechischen Mythologie
Der große Jäger Orion begehrte einst die schöne Merope auf der Insel Chios. Ihr Vater gab die Hand seiner Tochter unter der Bedingung, dass Orion die Insel von den gefärlichen Tieren befreite. Orion erlegte daraufhin Wölfe, Bären, Stiere und andere Raubtiere. Doch ein Stier versteckte sich im Wald und wurde nicht gefunden. Meropes Vater verweigerte die Braut, worauf Orion voller Zorn alle Tiere der Erde töten wollte.
Der Zorn der Erdgöttinn Gaia
Der Erdgöttin Gaia war dies nun gar nicht recht. Sie schickte ihm einen Skorpion. Sicherlich hätte er Orion getötet, doch die Jagdgöttin Artemis rettete ihn vor dem tödlichen Biss des kleinen Tieres, indem sie beide an den Himmel setzte. Dort verfolgen sie sich nun mit großer Entfernung: Orion ist ein Wintersternbild, der Skorpion nur im Sommer zu sehen. Beide gleichzeitig finden sich niemals am Firmament.
Die Sternbilder und ihre Mythen
Wichtigste mythologische Quelle sind die Metamorphosen des Ovid. Der römische Dichter sammelte die griechischen Sagen und ordnete sie jeweils einem Sternbild zu. Für die Zusammensetzung der Sternbilder steht der Astronom Claudius Ptolemäus Pate.
Der Sternenkatalog Almagest
Der Universalgelehrte Ptolemäus, er schrieb auch Werke zur Musiktheorie, zur Optik und zur Geogafie, forschte in der Wissenschaftsstadt Alexandria. Sein Sternenkatalog „Mathematische Zusammenstellung“ (μαθηματική σύνταξις) wurde später unter dem Namen Almagest bekannt. Der Almagest ist das einzige erhaltene umfassende astronomische Werk der Antike. Die ptolemäischen Bilder bilden auch nach fast 2000 Jahre nichts von iher Gültigkeit verloren. Sie sind ein Teil der modernen Systematik der Internationalen Astronomischen Union IAU.