Das Sternbild Adler befindet sich im Band der Milchstrasse, südlich des Sternbilds Schwan. Aufzufinden ist es anhand von drei nebeneinander liegenden Sternen. Der hellste Stern Altair liegt in der Mitte und wird durch seine beiden schwächeren Nachbarsterne rechts (beta aquilae) und links (gamma aquilae) eingerahmt. Ihre Namen Alshain und Tarazed entspringen der persischen Mythologie. Das Sternbild heißt in diesem Kulturkreis „Sternenbesetzter Falke“ (Shahin tara zed).
Beobachtungszeit Sternbild Adler
Die beste Beobachtungszeit ist im Sommer.
Hellster Stern im Sternbild Adler
Der hellste Stern Atair bildet zusammen mit den Sternen Deneb (Alpha Cygni) aus dem Sternbild Schwan und Vega (Alpha Lyrae) aus dem Sternbild Leier das sogenannte Sommerdreieck.
Der Adler in der griechischen Mythologie
Zu den zwölf Aufgaben des Herkules gehörte die Beschaffung der goldenen Äpfel der Hesperiden. Auf dem Weg dorthin entdeckte der Held den unglücklichen Prometheus, der an einen Felsen gekettet war. Der Göttervater Zeus verhängte ihm diese Strafe, weil er in allzu menschenfreundlicher Absicht, neben einigen weiteren Freveln gegen die Götter, den Menschen heimlich mit Hilfe eines Riesenfenchels das Feuer gebracht hatte. Der Adler kam täglich, riss ein Stück seiner Leber heraus und fraß es. Herkules tötete den Adler mit einem Pfeil und erlöste Prometheus von einem Teil seiner Qualen.
Die mythologischen Quellen der Sternbilder
Die wichtigste Quelle der mythologischen Deutung der Sternbilder findet sich für den abendländischen Kulturkreis in den Metamorphosen des Ovid. Der römische Dichter sammelte und interpretierte die griechischen Sagen und ordnete sie den Sternbildern zu. Die wissenschaftliche Betrachtung der Sternbilder geht auf den alexandrinischen Astronomen und Universalgelehrten Claudius Ptolemäus zurück. Sein Sternenkatalog, den er in der Mitte des 2. Jahrhunderts nach Christus unter dem Namen „Mathematische Zusammenstellung“ (μαθηματική σύνταξις) veröffentlichte, ist als Almagest bekannt. Der Almagest ist weltweit ein Teil der modernen Sternenkunde.