Biographie Alexander der Große | |
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356 | Alexander der Große wird im August 356 in Pella geboren. Er ist der Sohn des makedonischen Königs Philipp II. und dessen Frau Olympias. Nach einer Legende wurde Alexander in der Nacht geboren, in dem der Artemistempel von Ephesos dem Brandschlag des Herostratos zum Opfer fiel. Der Artemistempel zählt zu den Sieben Weltwundern, die der Geograph Strabon beschrieben hatte. |
342 | Der Philosoph Aristoteles wird Lehrer Alexanders. |
340-339 | Konflikt von Philipp II. mit Athen und Persien. |
338 | Philipp II. von Makedonien besiegt in der Schlacht von Chaironeia die griechischen Stadtstaaten. Alexander führt die Kavallerie. Die Verlierer der Schlacht werden schonend behandelt. Es folgt die Gründung des Korinthischen Bundes, dem alle Stadtstaaten Griechenlands angehören. Phillip II. übernimmt für das Bündnis das Amt des obersten Strategen. |
337 | Philipp II. heiratet Kleopatra. Die Vermählung mit mehreren Frauen war zu dieser Zeit auch für Griechen erlaubt. Phillip II. führt ebenso wie Alexander mehrere, sich überschneidende Ehen. Trotzdem verlassen Alexander und Olympias Makedonien. |
336 | Nach der Ermordung seines Vaters besteigt Alexander der Große den Thron. Er wird Heerführer der griechischen Streitkräfte gegen Persien. |
335 | Alexander führt Feldzüge auf dem Balkan gegen illyrische und thrakische Stämme. Außerdem schlägt er einen Aufstand des griechischen Stadtstaats Theben nieder. Die Stadt wird völlig zerstört. Noch im selben Jahr beginnt er mit der Vorbereitung eines Feldzugs gegen Persien. Sein Vater hatte ihn als Rache für die Invasion Griechenland durch Xerxes geplant. Die Ereignisse liegen zwar schon 150 Jahre zurück, aber in Kleinasien hatte es immer wieder persische Angriffe gegen griechische Städte gegeben. |
334 | Alexander überquert den Hellespont. Am Fluß Granikos besiegt er einen persischen Statthalter. Dadurch ist der Weg nach Osten frei. Einnahme von Sardes, Ephesus und Milet. Die Belagerung von Halikarnaß dauert einige Monate, die letzten Bastionen stürmen Alexanders Truppen erst im Jahre 333. |
333 bei Issos Keilerei | |
333 | Alexander der Große löst in Gordion den “Gordischen Knoten“ und bricht nach Ankara auf. Belagerung von Mitylenes und Vorstoß nach Kilikien. In der Schlacht von Issos treffen Alexander der Große und Dareios III. das erste Mal direkt aufeinander (333, bei Issos Keilerei). Dareios ergreift die Flucht. Seine Mutter, die Ehefrau und zwei Kinder des Dareios werden gefangengenommen. Alexander der Große zieht weiter nach Syrien, Palästina und Ägypten, um sich als Befreier von der persischen Herrschaft feiern zu lassen. |
332 | Alexander nimmt nach siebenmonatiger Belagerung die Phönizierstadt Tyros ein. Ein Friedensangebot des Dareios lehnt er ab. |
331 | Gründung von Alexandria in Ägypten. Die Stadt entwickelt sich sich zur bedeutenden Metropole. Alexander besiegt bei Gaugamela das Großheer des Dareios. Er nimmt Babylon und Susa ein, und lässt sich zum neuen Großkönig ausrufen. |
330 | Alexander erobert Persepolis. Er lässt die Stadt plündern und brandschatzen – als Rache für den Brand der Akropolis im Jahre 480. Er verfolgt weiterhin Dareios, bis dieser von eigenen Leuten ermordet wird. Gründung von weiteren Städten mit dem Namen Alexandria. Auch die Stadt Herat im heutigen Afghanistan geht auf Alexander den Großen zurück. |
329 | Einmarsch in Baktrien. Alexander will die Gunst des persischen Adels zu gewinnen. Er lässt deshalb Bessos hinrichten, den Mörder von Dareios. |
328-327 | Alexander führt eine Heeresreform durch und siegt gegen skythische Nomadenstämme. Einnahme der baktrischen Bergfestungen. Bei der Heirat mit der dreizehnjährigen baktrischen Prinzessin Roxanne übernimmt er das persische Hofzeremoniell, was bei den Makedonen zur Unzufriedenheit führt. In Baktra erschlägt Alexander im Zorn seinen Jugendfreund Kleitos. Rastlos zieht er weiter nach Indien und unterwirft die Gebiete nördlich des Kabul-Flusses. |
326 | Im Frühjahr erreicht Alexander der Große den Indus. Am Fluß Hydaspes siegt er gegen den indischen Fürsten Poros. Er nimmt die Stadt Taxila ein und stationiert dort Truppen. Doch die Stimmung unter den Soldaten ist schlecht. In Indien lauern Skorpione und Giftschlangen. Die Generäle Perdikkes und Hephaistion sterben durch Krankheiten. |
325 | Als die Truppen meutern, befiehlt Alexander der Große den Rückzug. Am Indusdelta bricht der seetüchtige Teil seiner Flotte unter Nearchos zum Persischen Golf auf. Das Heer führt Alexander unter großen Verlusten nach Westen, durch die gedrosische Wüste und dann nach Karmenien, Dort vereint er sich später wieder mit Nearchos. |
324 | Marsch der Armee nach Westen. Auf der Massenhochzeit von Susa heiratet. Alexander der Große Parysatis, die Tochter von Dareios III. und Barsine, die Tochter von Artaxerxes III. |
323 | Alexander erreicht Babylon. Er gründet weitere Städte und regt Bautätigkeiten an. Während er Pläne für einen Arabien-Feldzug schmiedet, erkrankt er. Alexander der Große stirbt am 10. Juni 323. Sein Feldherr Antigonos I. Monophtalmos versucht, die Einheit des Reiches zu bewahren, doch es zerbricht so schnell wie es errichtet wurde. Im Osten übernehmen bald die Maurya die Herrschaft. Unter ihrem König Ashoka bildet sich schließlich Indien. Im Westen entstehen die Diadochenreiche, die Nachfolgereiche Alexanders. Roxane bringt Alexanders Sohn Alexander IV. zur Welt, der in den Diadochenkriegen ermordet wird. Alexanders Bedeutung ist schwer einschätzbar. Einige Historiker erkennen ihn als Feldherrn, Förderer der Kultur und Städtegründer an, andere sehen in ihm einen rachegeleiteten Psychopathen. Berühmt ist die Begegnung zwischen Alexander dem Großen und Diogenes. Als der Feldherr dem Philosophen einen Wunsch gewährte, erhielt er eine schlagkräftige Antwort: „Geh mir aus der Sonne!“ |
Literatur: Lauffer, Siegfried: Alexander der Große. München 2004; Wirth, Gerhard: Alexander der Große. Reinbek bei Hamburg 1973. |