Zenon von Elea

Biografie Zenon von Elea
um 490 vor Christus
Zenon, Sohn des Teleutagotas, wird in der griechischen Kolonie Elea in Kampanien an der Westküste Italiens geboren. Zenon war ein Schüler des Philosophen Parmenides und hat dessen Lehre verteidigt. Hinweise drauf gibt Platons Dialog „Parmenides“, in dem Zenon und Parmenides gemeinsam auftreten. Zenons Beweisführungen waren so schlüssig, dass ihn der Philosoph Aristoteles als Erfinder der Dialektik rühmte. Nicht zu verwechseln ist Zenon von Elea mit dem Stoiker Zenon von Kition.
490Angriff des Perserkönigs Dareios I. gegen das griechische Mutterland, das den Aufstand der kleinasiatischen griecischen Städte gegen die Perser unterstützt hatte. Die Griechen siegen in der Schlacht von Marathon unter Führung von Miltiades.
486-465Regierungszeit von König Xerxes I. in Persien.
484-425Lebensspanne von Herodot, dem „Vater der Geschichte“.
480Zweiter Perserzug gegen Griechenland. Die karthagischen Verbündeten der Perser werden bei Himera von Gelon von Syrakus geschlagen. Nach der Schlacht an den Thermopylen im August und der Plünderung Athens werden die Perser in der Seeschlacht von Salamis besiegt.
480-406Lebensspanne des Tragödiendichters Euripides.
469-399Lebensspanne des Sokrates.
465
Griechischer Doppelsieg von Heer und Flotte am Eurymedon in Kleinasien über die Perser.
nach 445
Tod des Zenon, wohl um 430 in Elea. Unglaubwürdige Quellen behaupten, er sei von einem Tyrannen zu Tode gefoltert worden.
 Zenon beschäftigte sich vor allem mit dem Problem des Kontinuums, d.h. dem Verhältnis von Raum, Zeit und Bewegung. Bekannt sind seine Argumentation gegen die Bewegung und gegen die Vielheit. Zehn Trugschlüsse von Zenon sind durch den Philosophen Proklos überliefert. Legendär sind die Paradoxien vom Pfeil, der nie an sein Ziel kommen kann und der Schildkröte, die von Achill nicht eingeholt werden kann.
Das Schildkröten-Paradoxon könnte bei freier Auslegung als früher Beginn der Stoa bezeichnet werden.
Die Vielheit bestreitet Zenon mit der Begründung, dass unendlich viele zusammen gezählte Objekte eine unendliche Ausdehnung hätten, was mathematisch unmöglich sei. Das Problem des Kontinuums hat Mathematiker und Philosophen von Zenon bis Einstein beschäftigt. Bis heute sind Zenons Paradoxien in der Mengenlehre von Georg Cantor (1845-1918) und der von Max Planck begründeten Quantenphysik lebendig.
  
 Literatur: Jaap Mansfeld (Hrsg. und Übers.): Die Vorsokratiker. Griechisch/Deutsch. Stuttgart 1983/1986 u. ö., Band 2: Zenon, Empedokles, Anaxagoras, Leukipp, Demokrit;  Laura Gemelli (Hrsg. und Übers.): Vorsokratiker. Griechisch/Deutsch. (Sammlung Tusculum) München 2007, Band 2: Parmenides, Zenon und Empedokles. Christof Rapp, Vorsokratiker, München 1997.
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