Biografie Xenophon | |
---|---|
Um 435 v. Chr. | Xenophon wird in Athen geboren. Sein Vater Gryllos stammte aus dem Demos Ercheia in der aigeische Phyle. Die Demen und Phylen bilden die Grundlage des athenischen Wahlsystems, dem Vorläufer der modernen Demokratie. |
431-404 v. Chr. | Peloponnesischer Krieg zwischen Athen und Sparta. Xenophon gerät in böotische Gefangenschaft und lernt dort Proxenos kennen. |
401-399 v. Chr. | Xenophon lässt sich von Proxenos überreden, als Zivilist am Feldzug von Kyros dem Jüngeren teilzunehmen. Auf diesem Feldzug fällt Kyros in der Schlacht bei Kunaxa 401 gegen das Heer seines Bruders Artaxerxes II. Xenophon hat die Aufgabe, das Leben der bedrängten griechischen Söldner zu retten. Nach der Niederlage organisiert Xenophon einen mühsamen Rückzug des Heeres durch Kleinasien. Die Schrift „Anabasis“ (griech. Hinaufgang) entsteht. Mit Hinaufgang ist der „Zug der Zehntausend“ zum Meer gemeint. Tatsächlich hebt sich des Meer vom Ufer aus betrachtet nach oben ab. |
399 v. Chr. | Xenophon beschreibt den Prozess gegen den Philosophen Sokrates in seinen Memorabilien. Zum gleichen Ereignis berichtet auch Platon in seiner Apologie (Verteidigungsrede) des Sokrates, wobei sich beide Versionen unterscheiden. In seinem Werk „Hellenika“ beschreibt Xenophon die griechische Geschichte im Zeitraum 411 bis 362 v. Chr. |
394 v. Chr. | Xenophon kämpft in der Schlacht bei Koroneia auf Seiten der Spartaner gegen ein Heer, in dem auch viele seiner athenischen Landsleute stehen. |
387 v. Chr. | Xenophon wird von Sparta mit einem Landgut bei Skillus beschenkt, wo er fast 17 Jahre verbringt. Aus Athen ist er zunächst verbannt. |
371 v. Chr. | Nacht der Schlacht bei Leuktra fällt Skillus an die Eleer. Xenophon flüchtet zuerst mit seiner Familie nach Lepreon im triphylischen Arkadien, und später nach Korinth. |
369 v. Chr. | Obwohl die Athener die Verbannung Xenophons aufheben, kehrt er nicht mehr in seine Heimatstadt zurück. |
362 v. Chr. | Xenophons jüngerer Sohn stirbt in dem Reitergefecht bei Mantineia. Im selben Jahr entsteht der Epilog zu Xenophons „Kyroupädie“ (griech. Erziehung des Kyros). In diesem stilistischen Hauptwerk schildert vergleicht Xenophon die verschiedene Erziehungsstile in Persien und Griechenland, und macht sich über den realen und den idealen Staat Gedanken. Auch hier ist ein Vergleich mit Platon angebracht, der in seinem „Staat“ die Verbindung zwischen Erziehung und Politik aufzeigt. Als Erziehungsroman ist die Kyroupädie als Vorläufer von Rousseaus Emile einzuordnen. |
355 v. Chr. | Xenophon stirbt in hohem Alter in Korinth. Mit Herodot und Thukydides zählt er zu den drei großen Historikern der griechischen Antike. |
Literatur: | |
Uppenkamp Julius (Hrsg): Xenophon. Hellenika, Münster 1949. Müller Armin (Hrsg): Xenophon. Memorabilien, Münster 1990. |