Das Sternbild Krebs besteht leider nur aus lichtschwachen Sternen. Um den Krebs trotzdem aufzufinden, sucht man zunächst zwischen dem Sternbild Zwillinge und dem Sternbild Löwe den offenen Sternhaufen M44. Dieser neblige Fleck liegt innerhalb des Sternbildes Krebs und ist bei guten Sichtverhältnissen auch mit bloßem Auge erkennbar. Kulminationspunkt für das Sternbild Krebs ist der 30. Januar. Beste Beobachtungszeit für das Sternbild Krebs sind die Monate Januar und Februar.
Beobachtungszeit Sternbild Krebs
Winter
Hellster Stern im Sternbild Krebs
Beta Cancri (Altarf)
Das Sternbild Krebs in der griechischen Mythologie
Als zweite seiner zwölf Aufgaben kämpfte Herakles (lat. Herkules), unehelicher Sohn des Göttervaters Zeus, gegen die lernäische Wasserschlange (Hydra). Um die Aufgabe zu erschweren, schickte ihm die eifersüchtige Göttermutter Hera einen fiesen Krebs. Nachdem ihn der Krebs in die Ferse gebissen hatte, schleudert ihn Herakles bis zum Himmel flog. Dort zieht der Quälgeist nun seine Bahn und kommt niemand mehr zu nahe.
Vom Mythos zur Wissenschaft
Der römische Poet Ovid (43 v. Chr. – etwa 17 n. Chr.) sammelte die griechischen Mythen und ordnete sie in seinen berühmten Metamorphosen dem Sternenhimmel zu. Der Astronom Claudius Ptolemäus, er lehrte und forschte in der Wissenschaftsstadt Alexandria, schuf aus Ovids Vorlage den Sternenkatalog „Mathematische Zusammenstellung“ (μαθηματική σύνταξις).
Der Sternenkatalog des Ptolemäus
Ptolemäus (um 100 – um 170 n. Chr) systematisierte das antike Wissen über die Sterne und bestimmte ihre Positionen im Voraus. Die Entstehung seines Sternenkatalogs wird auf das Jahr 137 n. Chr. datiert. Das von Ptolemäus verfasste Standardwerk der Astronomie wurde später unter dem Namen Almagest bekannt. Die ptolemäischen Sternbilder haben heute, fast zwei Jahrtausende nach ihrer Zusammenstellung, weder von ihrer Faszination noch von ihrer wissenschaftlichen Bedeutung verloren. Sie sind ein Teil der modernen Systematik der 1919 gegründeten Internationalen Astronomischen Union (IAU). Alledings irrte Ptolemäus in der Annahme, dass die Erde im Mittelpunkt unseres Sonnensystems steht. Erst mit Kopernikus wurde das geozentrische (ptolemäische) Weltbild durch das heliozentrische ersetzt. Die Sonne ist der Mittelpunkt.