Der Große Bär ist uns vor allem durch den darin enthaltenen Großen Wagen bekannt. Die sieben Sterne des Großen Wagens bilden wie keine anderen ein Himmelsobjekt realitätsnah ab. Doch auch der Umriss des weitaus größeren Bären ist mit etwas Phantasie sehr gut zu sehen, markant sind Kopf, Vorder- und Hintertatzen. Wer den Polarstern finden möchte, orientiert sich aber besser am Großen Wagen. Man erreicht ihn durch die Verlängerung der beiden letzten Sterne des Wagenkastens um das Fünffache ihres Abstandes nach Norden.
Neben Mizar, dem zweiten Deichselstern des Wagens, kann man den schwächeren Alcor erkennen. Im Volksmund wird er auch Wagenlenker oder Wagenreiter genannt. Kulminationspunkt des Großen Bären ist am 11. März.
Beobachtungszeit Großer Bär
Ganzjährig, am besten im Winter
Hellster Stern
Epsilon Ursae maioris (Alioth)
Der Große Wagen in der griechischen Mythologie
Göttervater Zeus hatte sich in die schöne Kallisto, Tochter des Königs Lykaon von Arkadien verliebt und mit ihr den Sohn Arkas gezeugt. Als Zeus im Palast des Lykaon zum Essen war, wollte Lykaon prüfen, ob sein Gast tatsächlich der Göttervater sei. Er zerstückelte Arkas und servierte ihn Zeus auf den Teller. Der Göttervater erkannte das schreckliche Mahl, tötete Lykaons Söhne mit einem Blitz und verwandelte Lykaon in einen Wolf. Die Teile seines Sohnes Arkas setzt er wieder zusammen und vertraute der Plejade Maia die Erziehung an. Währenddessen zürnte Hera, die eifersüchtige Gattin des Zeus‘, ihrer Rivalin Kallisto. Die Schöne wurde von der Göttermutter in eine Bärin verwandelt. Als Arkas schon zu einem geschickten Jäger herangewachsen war, begegnete er während eines Streifzuges der verwandelten Mutter. Kallisto erkannte zwar ihren Sohn, doch dieser zog schon den Bogen. Um weiteres Unheil zu verhindern, setzte Zeus die Bärin und ihren Sohn Arkas als Bärenhüter (Bootes) an den Himmel.
Die mythologischen Quellen der Sternbilder
Wo kommen die Sternbilder her? Die wichtigste mythologische Quelle der Sternbilder findet sich für den abendländischen Kulturkreis in den Metamorphosen des Ovid. Der römische Dichter sammelte und interpretierte die griechischen Sagen und ordnete sie den Sternbildern zu. Für die Sternbilder selbst steht der alexandrinische Astronom Claudius Ptolemäus Pate. Sein Sternenkatalog „Mathematische Zusammenstellung“ (μαθηματική σύνταξις) bildet nach fast zwei Jahrtausenden einen wesentlichen Teil der Sternenkunde unserer Zeit.