Das Sternbild Bärenhüter ist recht einfach zu finden. Es befindet sich südöstlich vom Großen Bären, fernab der Milchstrasse. Am besten folgt man dem Bogen der Deichselsterne des Großen Wagens. Der Bärenhüter erinnert sehr stark an einen rautenförmigen Kinderdrachen. Östlich vom Bärenhüter befindet sich die Corona Borealis, die Nördliche Krone.
Der Bärenhüter hat seine Kulminationspunkt um den 30. April. Bester Zeitpunkt zur Beobachtung ist dann um Mitternacht.
Beobachtungszeit Sternbild Bärenhüter
Beste Beobachtungszeit Bärenhüter: Frühling
Hellster Stern im Sternbild Bärenhüter
Hellster Stern im Bärenhüter: Arcturus (Alpha Böotis)
Der Bärenhüter in der griechischen Mythologie
Kallisto, die schöne Tochter des Lykaon, zählte zu den Jungfrauen im Gefolge der Jagdgöttin Artermis. Als der Göttervater Zeus sie begehrte, verwandelte es sich in Artermis und verführte sie beim Baden. Als Kallisto schwanger war, wurde sie von Artemis verstoßen. Ihren Sohn Arkas brachte sie alleine im Wald zur Welt. Auch die Gattin des Zeus, die meist berechtigterweise eifersüchtigte Hera hatte Kallisto im Visier und verwandelte sie in eine zottige Bärin. Ihr Sohn Arkas wurde ein tüchtiger Jäger. Eines Tages traf er auf der Jagd die Bärin. Diese brummte ihm zwar freundlich zu, aber Arkas erkannte die Mutter nicht und war dabei, sie mit einem Speer töten. Noch rechtzeitig griff Zeus ein, der Verursacher der Beinahe-Katastrophe. Er versetzte beide an den Himmel. Die Mutter wurde zum Großen Bären, der Sohn zum Bärenhüter Bootes.
Die mythologischen Quellen der Sternbilder
Die wichtigste Quelle mythologischer Deutung der Sternbilder findet sich für den abendländischen Kulturkreis in den Metamorphosen des Ovid. Der römische Dichter sammelte und interpretierte die griechischen Sagen und ordnete sie den Sternbildern zu. Für die Sternbilder selbst steht der alexandrinische Astronom Claudius Ptolemäus Pate. Sein Sternenkatalog, den er in der Mitte des 2. Jahrhunderts nach Christus unter dem Namen „Mathematische Zusammenstellung“ (μαθηματική σύνταξις) veröffentlichte, ist fast zwei Jahrtausende später als Almagest bekannt und bildet einen wesentlichen Teil der modernen Sternenkunde.