Biografie Marc Aurel | |
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Steckbrief: Marc Aurel lebte von 121 bis 180. Stichworte zum Lebenslauf von Marc Aurel: Adoptivkaiser, Stoiker und „Selbstbetrachtungen„. Kurze Zusammenfassung der Biographie: Mit Kaiser Marc Aurel gelangte ein Stoiker auf den römischen Kaiserthron. | |
121 nach Christus | Marc Aurel wird am 26. April 121 in Rom geboren. Sein lateinischer Name lautet Marcus Aurelius Antonius. Er wächst in einer privilegierten Senatorenfamilie auf. |
128/129 | Marc Aurels Vater stirbt während seiner Amtszeit als Prätor. Marc Aurel wächst bei der Mutter und dem Großvater auf, außerdem leistet sich die Familie den Erzieher Diognetus. |
133 | Der Erzieher Diognetus, ein freigelassener Sklave, begeistert Marc Aurel für die Philosophie. Der Junge schläft auf dem Fußboden und möchte die typische Kleidung der Philosophen tragen, einen weiten Umhang. |
138 | Um ihn zum zukünftigen Kaiser zu machen, wird Marc Aurel vom amtierenden Kaiser Antonius Pius adoptiert. Damit gehört Marc Aurel wie Trajan und Hadrian zur Gruppe der sogenannten Adoptivkaiser, die nicht als leibliche Söhne auf den Thron gelangten. |
161 | Am 7. Mai 161, dem Todestag von Antonius Pius, besteigt Marc Aurel den Kaiserthron. Bis 169 teilt er sich die Herrschaft mit seinem Adoptivbruder Lucius Verus. |
162-166 | In Armenien, das Kaiser Trajan einst dem Imperium Romanum einverleibt hatte, waren im Jahr 161 Unruhen ausgebrochen. Die Parther hatten den römischen Statthalter vertrieben und einen eigenen Herrscher eingesetzt. Auch in Syrien werden römische Legionen angegriffen. Rom verliert an Macht. Marc Aurel beauftragt Lucius Verus zur Sicherung der Grenzen im Osten des Imperiums. 162 führt dieser einen erfolgreichen Feldzug nach Syrien und Armenien. Das römische Heer wird 166 mit einem Triumphzug in Rom gefeiert. |
166-168 | Während einer Pestepidemie häufen sich im Osten des Reiches die Übergriffe gegen die Christen. Marc Aurel hält an der Politik Trajans fest. Christen werden staatlich nicht verfolgt, solange sie ihren Glauben nur im privaten Kreis ausleben. |
166-175 | Die in Armenien und Syrien eingesetzten römischen Soldaten fehlen an der römische Donaugrenze. Die germanische Stämme der Markomannen und Quaden dringen ebenso wie die Reiterkrieger der Jazygen über die Donau in das Römische Reich ein. Marc Aurel führt den ersten Markomannenkrieg. Im Jahr 175 erkennen die Markomannen die römische Herrschaft an und treten eine Pufferzone nördlich der Donau ab. Doch der Frieden hält nicht lange. |
172 | Etwa ab 172 verfasst Marc Aurel sein philosophisches Hauptwerk „Selbstbetrachtungen“, das ihn als Anhänger der von Zenon gegründeten Schule der Stoa ausweist. Dabei ist Marc Aurel mehr Realist als Idealist, was seine Aussage zu Platon beweist: „Hoffe nicht auf Platons Idealstaat, sondern gib dich zufrieden, wenn es ein ganz klein wenig vorangeht, und ziele auf diesen Ausgang, wie gering er auch ist.“ |
177 | Ausbruch des zweiten Markomannenkrieges. Marc Aurel lässt seinen leiblichen Sohn Commodus zum Mitkaiser erheben. Damit durchbricht er das Prinzip der „Adoption der Besten“ und kehrt zum alten System der Machtübergabe innerhalb der eigenen Dynastie zurück. |
178 | Marc Aurel und Commodus reisen zur Front des zweiten Markomannenkrieges. |
180 | Währen des 2. Markomannenkrieges erkrankt Marc Aurel an der Pest. Mit stoischer Ruhe und Gelassenheit wartet er auf den Tod. Marc Aurel stirbt am 17. März 180 in Vindobona, dem heutigen Wien. Marc Aurel, der „Philosoph auf dem Kaiserthron“ war der letzte Adoptivkaiser Roms. Wie seine Vorgänger Nerva, Trajan, Hadrian, Antoninus Pius und sein Mitkaiser Lucius Verus verfolgte auch Marc Aurel eine Politik der Vernunft und des Ausgleichs. Sein Sohn Commodus kann das Erbe des Vaters nicht bewahren. Nachdem das Imperium Romanum zur Tyrannei verfallen ist, wird Commodus im Jahre 192 ermordet. |
Literatur: Mommsen, Theodor / Demandt, Barbara / Demandt, Alexander: Römische Kaisergeschichte. Nach den Vorlesungsmitschriften von Sebastian und Paul Hensel 1882/86, München 2005. Mommsen, Theodor: Römische Kaisergeschichte, München 1992; Schipp, Oliver: Die Adoptivkaiser – Nerva, Trajan, Hadrian, Antonius Pius, Mark Aurel und Lucius Verus. Darmstadt 2011. |