Jakob Fugger

Biografie Jakob Fugger
1459
Jakob Fugger wird am 6. März in Augsburg geboren. Er ist das neunte Kind von Jacob Fugger dem Älteren und Barbara Bäsinger. Mit seinem Bruder Markus wird er für eine geistliche Laufbahn bestimmt und erhält als Kanoniker (Geistlicher) im Stift (mit Privilegien ausgestattetes Kloster) Herrieden die niederen Weihen (Auszeichnungen).
1478
Da unerwartet mehrere seiner älteren männlichen Verwandten gestorben waren, wird Jakob Fugger von seinem ältesten Bruder Ulrich wieder ins Familiengeschäft zurückgeholt. Bei einem Italienaufenthalt erwirbt er Kenntnisse der modernen Geschäfts- und Buchführung.
1479
Rückkehr Jakob Fuggers nach Augsburg. In den nächsten Jahren bereist Jakob die Niederlassungen der Familie. Seine ersten eigenen Geschäfte tätigt er im Silberhandel, wo er Kuxen (Anteilsscheine) kauft und somit die Silberproduzenten an die Fugger bindet.
1485
Als Leiter der Faktorei (Niederlassung) in Innsbruck richtet Jacob Fugger seinen Blick auf die Tiroler Silbervorkommen. Da der Tiroler Herzog Sigmund in ständiger Geldnot ist, erlangt Jacob Fugger Einkünfte aus dem Bergregal (Verfügungsrecht über ungehobene Bodenschätze) als Sicherheit für die Kredite seines Bankhauses. Bald beherrscht Fugger fast den gesamten Tiroler Silberhandel einschließlich der Münzprägung.
1489
Jakob begegnet auf der Frankfurter Messe zum ersten Male dem 1486 gekrönen römisch-deutschen König Maximilian.
1490
Herzog Sigmund von Tirol dankt auf Druck der Tiroler Stände zugunsten Maximilians ab. Maximilian übernimmt die Schulden seines Vorgängers, die Fugger werden zu den Geldgebern des späteren Kaisers des Heiligen Römischen Reichs.
1494
Das Fuggersche Familienunternehmen wird in eine der ersten offenen Handelsgesellschaften Europas umgewandelt und in „Ulrich Fugger und Gebrüder von Augsburg“ umbenannt. Jakob erwirtschaftet aus den Tiroler Silberminen einen Großteil des Firmengewinns. Durch die Darlehen an Kaiser und Fürsten auf die Einnahmen aus den Silberminen verschaffen sich die Fugger ein weitreichendes Silbermonopol. Die Brüder Ulrich, Georg und Jakob teilen sich die Firmenstandorte auf. Ulrich leitet das Stammhaus in Augsburg, Georg die Nürnberger Filiale. Jakob übernimmt die Niederlassung in Tirol und kümmert sich um die internationalen Beziehungen.
1498
Jakob Fugger verwaltet die Kupfererzeugung im Herrschaftsbereich Maximilians. Heirat mit der 20 Jahre jüngeren Sybille Arzt. Sie stammt aus einer alten Augsburger Patrizierfamilie, was Fugger endlich zu einem Sitz im Stadtrat verhilft. Die Ehe blieibt kinderlos.
Fugger finanziert die Schweizer Garde
1503
Nach dem Tod des sinnenfreudigen Borgia-Papstes Alexander VI., der wahrscheinlich vergiftet wurde, erweitert Jakob Fugger die Geschäfte nach Rom. Unter dem Nachfolger Papst Julius II. finanziert Fugger den Sold für die 1506 aufgestellte Schweizer Garde, die bei ihrer Gründung 150 Mann starke Leib- und Palastwache des Papstes.
Nach der Entdeckung des Seewegs nach Indien, der Afrikaroute um das Kap der Guten Hoffnung durch Vasco da Gama, beteiligt sich Jakob Fugger am Gewürzhandel. Er eröffnet in Lissabon eine Faktorei für den Handel mit Orientwaren.
1505/06
Jakob Fugger finanziert mit anderen Geschäftsparnern die erste deutsche Indienfahrt, ebenso die Weltumseglung von Magellan, die zu einer Westroute nach Indien führen sollte.
1507
König Maximilian verpfändet die Grafschaft Kirchberg und verschiedene andere Besitzungen im Wert von an 50.000 Gulden an die Fugger, um seine Erhebung zum Kaiser des Heiligen Römischen Reichs zu finanzieren. 
1509
Im Rahmen ihrer Bankgeschäfte spezialisieren sich die Fugger auf die Verwaltung von Kirchenvermögen. Der in diesem Jahr verstorbene Bischof von Brixen, Kardinal Melchior von Meckau, verfügte über eine Einlage von 300.000 Gulden im Bankhaus Fugger. Auf schwer nachvollziehbaren Wegen gelangt ein Großteil des Geldes an Kaiser Maximilian, der damit seinen Feldzug gegen Venedig finanziert.
1511 Nach dem Tod seines letzten Bruders Ulrich übernimmt Jakob Fugger die alleinige Leitung des Handelshauses, das jetzt „Jakob Fugger und Gebrüder Söhne“ hießt. Jakob steigert das Kapital der Firma bis auf zwei Millionen Gulden. Im selben Jahr wird er als erster Kaufmann in den Reichsgrafenstand (Graf von Kirchberg) erhoben.
1512-15  Jacob Fugger lässt in Augsburg ein neues Familiendomizil errichten, die Fuggerhäuser an der Maximilianstraße.
1515
Jakob Fugger stellt Kardinal Albrecht Markgraf von Brandenburg Kredite zum Erwerb zweier Bistümer zur Verfügung. Zur Tilgung dieser Schuld steigen die Fugger in den von der Reformation bekämpften Ablasshandel ein, was später zu persönlichen Angriffen von Martin Luther gegen Jacob Fugger führt. Luther empört sich 1520 in seiner Schrift „An den Christlichen Adel Deutscher Nation“. 
1519
Nach dem Tod Kaiser Maximilians finanziert Jakob Fugger die Wahl seines Enkels Karl V. Zu den Bestechungsgeldern tragen die Fugger einen erheblichen Betrag bei.
1520Albrecht Dürer portraitiert Jakob Fugger. Der Unternehmer lässt sich mit einem goldenen Haarnetz dargestellen.  
1521
Als Bezahlung seiner Schulden überträgt Karl V. umfangreichen Minenbesitz in Spanien an die Fugger.
1523
Auf dem Nürnberger Reichstag verteidigt Jakob Fugger seine Monopole. Indem er an seine Finanzierung der Kaiserwahl erinnert, verhindert er die geplante Begrenzung seines Kapitals und seiner Filialen.
1525
Jakob Fugger stirbt am 30. Dezember als wahrscheinlich reichster Mann Europas. Sein Vermögen beträgt etwa zwei Millionen Gulden. Fugger hat aus heutiger Sicht den ersten multinationalen Finanzkonzern aufgebaut. Gleichzeitig dachte Jacob Fugger religiös und politisch konservativ. Zu seinem Nachlass gehört seine Stiftung, die Fuggerei. Sie stellt günstigen Wohnraum für Bedürftige in Augsburg zur Verfügung stellt. In der Fuggerei wohnt über 100 Jahre später Franz Mozart, der Urgroßvater von Wolfgang Amadeus Mozart. Wegen seines legendären Reichtums wird Fugger oft mit Rothschild und Rockefeller verglichen.
 Literatur: Götz von Pölnitz, Die Fugger, 6. Aufl. Tübingen 1999;  Götz von Pölnitz, Jakob Fugger, Tübingen 1949-52; Franz Herre: Die Fugger in ihrer Zeit, 12. Auflage, Augsburg 2005.
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