Biografie Goethe | |
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Steckbrief: Johann Wolfgang Goethe lebte von 1749 bis 1832. Stichworte zum Lebenslauf von Goethe: Die Leiden des jungen Werther, Faust, Weimarer Klassik. Kurze Zusammenfassung der Biographie: Goethe wurde nicht nur zum wichtigsten Dichter der Epoche des Sturm und Drang, sondern auch der Weimarer Klassik. | |
1749 | Am 28 August 1749 wird Johann Wolfgang Goethe in Frankfurt am Main geboren. Als Sohn einer Patrizierfamilie erhält er eine umfassende Bildung. |
ab 1759 | Goethe besucht im französisch besetzten Frankfurt häufig Theater- und Kulturveranstaltungen. 1763 hört er den damals siebenjährigen Wolfgang Amadeus Mozart. |
1765 – 1768 | In Leipzig studiert Goethe Jura, obwohl er eine Abneigung dagegen hat. |
1770 – 1771 | In Straßburg setzte er sein Studium fort. In Sesenheim (Elsass) lernt er die Pastorentochter Friederike Brion kennen und verliebt sich. Mit den „Sesenheimer Liedern“ beginnt Goethes Weg als Lyriker. Die Literaturrichtung wird man später „Sturm und Drang“ nennen. |
1771 – 1772 | Goethe promoviert zum Lizentiaten der Rechte. Er richtet sich eine Kanzlei in Darmstadt ein. Nebenher schreibt er „Wanderers Sturmlied“. |
1772 | Goethe stellt den „Götz von Berlichingen“ fertig. |
1773 – 1775 | Der Urfaust entsteht, ebenso „Prometheus“ und „Mahomet“ |
1774 | In seinem Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“ verarbeitet er den Fall des Darmstädter Juristen Karl Jerusalem, der aus unerfüllter Liebe den Freitod wählte, sowie auch seine eigene unerwiderte Liebe zu Charlotte Buff. Das Buch, das eine ganze Generation bewegt, macht Goethe berühmt. |
1775 – 1781 | Goethe wird Geheimer Rat und tritt beim jungen Herzog Karl-August in den weimarischen Staatsdienst ein. Er befasst sich mit Mineralogie und besucht anatomische Vorlesungen. |
1782 | Kaiser Joseph II. erhebt Goethe in den Adelsstand. |
Goethe in Italien | |
1786 – 1788 | In Begleitung von Frau von Stein reist er nach Karlsbad. Nach der Rückkehr fährt er alleine nach Italien. Es beginnt der Übergang zu Goethes klassischer Periode. In Rom beginnt er mit neuen Schriften und Kunststudien. Zurück in Weimar lernt Goethe Christiane Vulpius kennen. |
1787 | Nach der Vorlage des antiken Tragödiendichters Euripides stellt Goethe das Drama „Iphigenie auf Tauris“ fertig. |
1788 | In Jena hält sich Goethe oft zu wissenschaftlichen Studien auf. Dort begegnet er zum ersten Mal Friedrich Schiller. |
1791 – 1817 | Goethe leitet das Weimarer Hoftheater. |
1795 – 1796 | Der Entwicklungsroman „Wilhelm Meister“ entsteht. |
1797 | Zusammen mit Schiller gibt Goethe die „Xenien“ in Schillers poetischer Sammlung „Musenalmanach“ heraus. Auf Drängen seines Dichterfreundes arbeitet er weiter am „Faust“. |
1798 | Goethe schreibt „Hermann und Dorothea“. |
1805 | Anlässlich von Schillers Tod verfasst Goethe einen Epilog auf Schillers „Glocke“. |
1806 | Goethe vollendet den „Faust I“. Die Franzosen besetzen Weimar und nehmen ihn kurzzeitig gefangen. Nach seiner Freilassung heiraten Goethe und Christiane Vulpius. |
1808 | Auf dem Erfurter Fürstentag erhält er eine Audienz bei Napoleon. Goethe schätzt Napoleon als Mensch, nicht aber als Politiker und Kriegsherr. |
1809 | Die „Wahlverwandschaft“ entsteht. |
1811 | Goethes vollendet sein autobiographisches Buch „Dichtung und Wahrheit“. Thomas Mann wird mit seinem Goethe-Portait „Lotte in Weimar“ aus dieser Quelle schöpfen. |
1819 | Der „West-östliche Divan“ wird veröffentlicht. Hierin verarbeitet Goethe seine Beziehung zu Marianne von Willemer, der Gattin des Bankiers Johann Jakob von Willemer. |
1831 | Goethe vollendet den „Faust, der Tragödie Zweiter Teil“. Er zählt heute zur Weltliteratur. |
1832 | Am 22 März stirbt Goethe in Weimar. Mit Friedrich Schiller verband ihn eine innige Freundschaft. Dem 20 Jahren älteren Gotthold Ephraim Lessing ging er Zeit seines Lebens aus dem Weg. Als Dichterfürst ist Goethe unsterblich. Zitiert, geehrt und gemalt wurde er in allen Epochen. Sein beiden Teile des „Faust“ bilden die ersten Bücher von Reclams Universalbibliothek. Ein modernes Goetheportait stammt von Andy Warhol. |
Literatur: Boerner, Peter: Johann Wolfgang von Goethe. 28. Aufl. Reinbek b. Hamburg 1994; Frenzel, Herbert A. und Elisabeth: Daten deutscher Dichtung, Bd. 1, München 2001. |