Edouard Manet

Biografie Édouard Manet
Steckbrief: Édouard Manet lebte von 1832 bis 1883. Stichworte zum Lebenslauf von Édouard Manet: Frühstück im Grünen, Impressionismus, Bar in den Folie-Bergères. Kurze Zusammenfassung der Biographie: Édouard Manet, der aufgrund seiner skandalösen Bilder von der Pariser Weltausstellung 1867 ausgeschlossen wurde, gilt zusammen mit Claude Monet als Begründer des Impressionismus. 
1832 Am 23. Januar wird Édouard Manet in Paris geboren. Er ist der Sohn des wohlhabenden Justizbeamten Auguste Manet und seiner Ehefrau, der Diplomatentochter Eugénie-Désirée Manet.
1849 Manet fällt zweimal bei der Aufnahmeprüfung zur Marineschule durch. Jetzt will er Maler werden. Im gleichen Jahr lernt er die Holländerin Suzanne Leenhoff kennen, seine spätere Frau.
1850-1856Er hat Unterricht bei Thomas Couture, der 1847 durch sein Gemälde „Die Römer der Verfallszeit“ berühmt wurde. Außerdem unternimmt Manet Bildungsreisen nach Deutschland, Italien, Spanien und in die Niederlande. 
1859 Sein Bild „Der Absinth-Trinker“ wird von der Ausstellung „Pariser Salon“ abgewiesen. Der jährlich stattfindende Pariser Salon ist die wichtigste Gemäldeaustellung Frankreichs.
1861 Für sein Bild „Gitarrenspiel“ (1860) erhält Manet eine Auszeichnung. 
1862 Manets Vater stirbt und hinterlässt dem Künstler ein beträchtliches Vermögen. 
1863 Suzanne Leenhoff und Édouard Manet heiraten. Sein Gemälde „Das Frühstück im Grünen“ zeigt zwei unbekleidete Frauen, die nicht wie üblich allegorisch überhöht, sondern ganz natürlich dargestellt sind. Manets Bild erzeugt einen Skandal. Es wird im „Salon des Réfuses“ gezeigt, der Ausstellung für abgelehnte Werke des Pariser Salons. 
1864 Manets erstes Seebild entsteht, die „Schlacht zwischen der U.S.S. Kearsarge und der C.S.S. Alabama“. Inspiriert wurde Manet durch einen Zeitungsartikel, der über das Ereignis des amerikanischen Sezessionskrieges berichtete.
Manets Olympia
1865 Édouard Manet unternimmt eine Reise nach Madrid. Dort studiert er intensiv die Werke von Meistern aus dem 17. Jahrhundert. Die spanische Kunst ist in Frankreich populär, seit Napoleon zu Beginn des 19. Jahrundert Beutestücke von seinen Feldzügen auf der Iberischen Halbinsel mitgebracht hatte.
Im gleichen Jahr produziert das Bild „Olympia“ einen neuen Skandal. Es zeigt, als Neuinterpretation von Tizians „Venus von Urbino“, eine nackte Frau im Liegen. Allerdings hat Manet die Szenerie in ein Bordell verlegt.
Manets „Verspottung Christi“ wird von den Kritikern als unerträglich empfunden, weil sie Jesus als natürliche Person und ohne verklärte Gesichtszüge darstellt.
1866 Der Maler lernt den Schriftsteller Émile Zola kennen. Zola verfasst später eine Biographie über Manet.
1867 Von der Pariser Weltausstellung wird Manet wird aufgrund seiner Skandalbilder „Frühstück im Grünen“, „Olympia“ und „Verspottung Christi“ ausgeschlossen. 
Für sein Gemälde „Die Erschießung Kaiser Maximilians von Mexiko“ lässt er sich künstlerisch vom spanischen Maler Goya inspirieren. Der historische Hintergrund für Manets Bild: Napoleon III. hatte in Mexiko einen Kaiser als Marionette einsetzen lassen, um das Land unter die Herrschaft Frankreichs zu bringen.
1870 Manets Freund Édmond Duranty veröffentlichte eine knappe aber kritische Ausstellungskritik über ihn in der Zeitschrift „Paris-Journal“. Die beiden treffen sich im Wald von Saint-Germain zu einem Degenduell. Duranty wird leicht verwundet. 
1871 Manet wird in die Künstlervereinigung „fédèration des artistes“ gewählt. Durch den Kontakt mit dem Impressionisten Claude Monet wird er zur Malerei „plein air“ angeregt, zur Freilichtmalerei.
1873 Es entstehen die Freilichtbilder „Am Strand“ und „Die Schwalben“.  
1874 Édouard Manet trifft sich mit Claude Monet im nordwestlich von Paris gelegenen Argenteuil, wo sie zusammen arbeiteten.
1876 Bei Édouard Manet machen sich die ersten Anzeichen seiner Ataxie (Bewegungsstörung) bemerkbar. 
1878 Manet schafft einfühlsame Portraits, darunter die „Blonde Frau mit entblößten Brüsten“.
1881 Manet erhält der Orden der Ehrenlegion. Die schon früher ausgebrochene Lähmung machte sich wieder bemerkbar. Daraufhin widmet er sich nur noch der Pastelltechnik, da ihm der Umgang nicht so schwer fällt. Es entsteht das Gemälde „Bar in den Folie-Bergères“. Der deutsche Impressionist Max Liebermann ersucht ihn auf dem Pariser Salon um ein gemeinsames Treffen, was Manet aber aus patriotischen Gründen zurückweist. Der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71 hat seelische Wunden hinterlassen.
1883 Am 20. April wird ihm das linke Bein amputiert.  Édouard Manet stirbt am 30. April in Paris. Er wird auf dem Friedhof Passy begraben.
  
 Literatur:
Stein, Ute: Kunstgenuß – bon appétit. Der gedeckte Tisch und die impressionistische Malerei. Frankfurt/Main 2001; Biele-Wrunsch, Manuela: Die Künstlerfreundschaft zwischen Édouard Manet und Émile Zola. Taunusstein 2004.