Biografie Justus von Liebig | |
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Steckbrief: Justus von Liebig lebte von 1803 bis 1873. Stichworte zum Lebenslauf von Justus Liebig: Organische Chemie, Kunstdünger und Fleischextrakt. Kurze Zusammenfassung der Biographie: Justus von Liebig revolutionierte die Landwirtschaft und die Ernährung des Menschen. | |
1803 | Am 12. Mai wird Justus Liebig wird als eines von neun Kindern des Drogisten Johann Georg Liebig und dessen Frau Maria Korline in Darmstadt geboren. Die Schullaufbahn leidet unter dem jugendlichen Forscherdrang. Nach Versuchen zur Herstellung von Knallpulver muss Justus Liebig das Ludwig-Georgs-Gymnasium in Darmstadt verlassen. |
1817 – 1818 | Justus Liebig beginnt eine Lehre zum Apotheker im Nachbarort Heppenheim. Auch hierbei scheitert er dank seiner Experimentierfreude. |
1818 | Justus Liebig wird Gehilfe seines Vaters. Er lernt zufällig den Chemiker Kastner kennen und beginnt, sich autodidaktisch mit den Grundlagen der Chemie vertraut zu machen. |
1819 | Ohne Abitur schreibt sich Justus Liebig an der Universität Bonn ein. Ab 1821 studiert er in Erlangen. |
1822 | Ein Stipendium emöglicht Justus Liebig ein dreijähriges Studium in Paris, das sich trotz der Hinrichtung von Antoine Lavoisier zum Zentrum der Chemie in Europa entwickelt hatte. Lavoisier wurde 1794 mit der Guillotine enthauptet, weil er den Revolutionären als Privilegierter des alten Regimes galt. Justus Liebig arbeitet unter Professor Gay-Lussac, der durch die Aufstellung der Gasgesetze internationalen Ruhm erwarb. |
1823 | Die Universtität Erlangen verleiht Lustus Liebig die Doktorwürde „in absentia“, in Abwesenheit. |
1824 | Der Naturforscher Alexander von Humboldt setzt sich für Justus Liebig ein. Am 26. Mai erhält Liebig einen Ruf an die Universität Gießen. Im Jahr darauf wird Liebig mit 21 Jahren zum ordentlichen Professor für Chemie und Pharmazie. Gießen wird unter ihm zu einem Zentrum der chemischen Forschung, das in mehreren Generationen eine Vielzahl von Nobelpreisträgern hervorbringt. |
1826 | Justus Liebig heiratet Henriette Moldenhauer, mit der er fünf Kinder hat. Im selben Jahr beginnt die fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Chemiker Friedrich Wöhler. |
1838 | Justus Liebig begründet die organische Elementaranalyse und wendet sich den praktischen Anwendungen seiner Studien zu. |
Organische Chemie | |
1840 | Mit seinem Buch „Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Agrikultur und Physiologie“ kommt Justus Liebig zu internationaler Anerkennung. Es gelingt ihm der Nachweis, dass das Wachstum der Pflanzen dem Boden Mineralien entzieht. |
1845 | Justus Liebig wird geadelt. In seiner wissenschaftlichen Tätigkeit widmet er sich der Entwicklung von Mineraldüngern. |
1847 | Justus von Liebig publiziert seine ersten Arbeiten über den Fleischextrakt. Zu seinen aufmerksamen Hören seiner Gießener Vorlesungen zählt August Kekule. Kekule findet erst durch seine Begeisterung für Liebig zur Chemie. |
1852 | Justus von Liebig wechselt als Professor der Chemie an die Universität München. |
1859 | Justus von Liebig wird zum Präsidenten der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München ernannt. |
1862 | Veröffentlichung des Lehrbuchs „Einleitung in die Naturgesetze des Feldbaus“. In der Stadt Fray Bentos in Uruguay beginnt die industrielle Produktion von „Liebigs-Fleischextrakt“. |
1870 | Die „Liebig-Stiftung“ zur Förderung der Landwirtschaft wird gegründet. |
1873 | Justus von Liebig stirbt am 18. April in München an einer Lungenentzündung. Er gilt mit Friedrich Wöhler als Begründer der organischen Chemie. Mit Liebig bleibt außerdem die Erfindung des Kunstdüngers zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion verbunden. Eine Liebig-Biografie schrieb Theodor Heuss vor seiner Zeit aös Bundespräsident. |
Literatur: Brock, William Hodson: Justus von Liebig. Berlin 1999. Simmons, John: Who’s who der Wissenschaften. Düsseldorf 2007. |