Biografie Henri de Toulouse-Lautrec | |
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Steckbrief: Toulouse-Lautrec lebte von 1864 bis 1901. Stichworte zum Lebenslauf von Toulouse-Lautrec: Montmartre, Moulin Rouge, Gemälde und Grafiken. Zusammenfassung der Biographie: Der Maler Toulouse-Lautrec lebte und starb im Milieu des Pariser Nachtlebens. | |
1864 | Am 24. November 1864 wird Henri de Toulouse-Lautrec im südfranzösischen Albi geboren. Er ist der Sohn des Grafen Alphonse Charles-Jean-Marie und der Gräfin Adèle-Zoe-Mare Marguette. |
1873 | Die Familie zieht nach Paris. |
1878 – 1879 | Henri wurde mit der seltenen Stoffwechselkrankheit Pyknodysostose geboren, die die Knochen betrifft. Er ist kleinwüchsig. Bei zwei Unfällen bricht sich der Junge nacheinander beide Beine, die nicht mehr richtig zusammen wachsen. |
1880 – 1881 | Henri verbringt den Großteil seiner Zeit mit Zeichnen und Malen. Unterrichtet wird er von seinem Onkel Charles de Toulouse Latrec und dem Tiermaler René Princeteau. |
1882 – 1883 | Am 17. April erhält Henri de Toulouse-Lautrec einen Platz im Atelier des Pariser Modemalers Léon Bonnat Henri. Ein Jahr später besucht er das Atelier Cormon, die private Kunstschule des Historienmalers Fernand Cormon. |
1884 | Im Sommer zieht der 20-jährige Henri bei René Grenier im zweiten Stock der Rue Fontaine 19 ein. Das Haus liegt im Pariser Stadtteil Montmartre, wo damals viele Bettler, Diebe und Prostituierte wohnen. Künstler mieten sich dort ein, weil die Preise günstig sind. Ebenfalls in der Rue Fontaine 19 richtete der Maler und Bildhauer Edgar Degas ein Atelier ein. |
1885 | Aristide Bruant eröffnet das Cabaret „Le Mirliton“. Für die Shows entwirft Toulouse-Lautrec zahlreiche Plakate. Seinen Auftraggeber Bruant bildet er mit dessen Markenzeichen ab, dem roten Schal. Toulouse-Lautrec lernt die bedeutende moderne Malerin Marie Valadon kennen, und gibt ihr den Künstlernamen „Suzanne Valadon“, weil er „Marie“ als zu brav empfindet. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Affäre. |
1886 | Toulouse-Lautrec stellt seine Bilder und Plakate im Cabarett Le Mirliton aus. In Künstlerviertel Montmartre hat er seinen Platz gefunden. Toulouse-Lautrec lernt Vincent van Gogh und andere Maler kennen. |
1888 | Toulouse-Lautrec präsentiert seine Gemälde in der Brüsseler Ausstellung „Salon des XX“. Seine Motive sind Menschen aus dem Milieu der Vergnügungslokale und dem Zirkus. Er lässt sich von Edgar Degas und Paul Gauguin inspirieren. Außerdem begeistert er sich für die in Mode gekommenen japanischen Holzschnitte. |
Werbung für das Moulin Rouge | |
1889 | Auf dem Pariser Boulevard de Clichy eröffnet das Moulin Rouge. Die Tänzerinnen des „Cancan“ ziehen ein großes Publikum an. |
1891 | Toulouse-Lautrec zieht in die Pariser Rue Fontaine 21. Für das Moulin Rouge fertigt er eine vierfarbige Lithographie an, die ihn über Nacht berühmt macht. |
1892 | Toulouse-Lautrec nimmt an einer Ausstellung der Impressionisten in Paris und am „Salon des XX“ in Brüssel teil. |
1895 | Toulouse-Lautrec geht auf Europareise. Er besucht Brüssel, London, Lissabon und Madrid. In London lernt er den Schriftsteller und Dandy Oscar Wilde kennen und fertigt ein Portrait von ihm an. |
1896 | Er stellt Ölbilder, Zeichnungen und Lithografien in der renommierten Pariser Galerie Manzi-Joyant aus. Toulouse-Lautrec widmet sich Motiven aus der Theaterwelt. |
1897 | Zunehmender Alkoholkonsum |
1898 | Toulouse-Lautrec berauscht sich am Modegetränk Absinth. |
1899 | Die Mutter lässt ihren Sohn zu einer Entziehungskur in die Heilanstalt Neuilly bringen. |
1900 | Toulouse-Lautrec präsentiert seine Werke auf einer Kunstausstellung in Bordeaux. |
1901 | Toulouse-Lautrec erleidet einen Lähmungsanfall und wird in das elterliche Schloss Malromé im Département Gironde gebracht. Dort stirbt er am 9. September im Alter von 37 Jahren. Sein Stil beeinflusst viele Maler und Grafiker, darunter den expressionistischen Maler Ernst Ludwig Kirchner und den Dichter und Grafiker Heinrich Zille. |
Literatur: Adriani Götz: Bordell und Boudoir. Schauplätze der Moderne. Ostfildern-Ruit 2005; Smudja Gradimir: Toulouse-Lautrec im Moulin Rouge. Hamburg 2005. |