Napoleon

Biografie Napoleon
Steckbrief: Napoleon lebte von 1769 bis 1821. Stichworte zum Lebenslauf von Napoleon: Völkerschlacht, Waterloo und Verbannung. Kurze Zusammenfassung der Biographie: Napoleon begründete das moderne Rechtswesen und führte zahlreiche Kriege.
1769
Napoleon am 15. August 1769 in Ajaccio auf Korsika geboren. Er ist der zweite Sohn der acht überlebenden Kinder von Charles-Marie und Letizia Bonaparte. 15 Monate vor seiner Geburt wurde Korsika französisch.
1779Napoleon wird königlicher Stipendiat der Militärschulen von Brienne und Paris.
1789Im Jahr des Ausbruchs der Französischen Revolution schließt sich Napoleon auf Korsika einem Volksaufstand an.
1793Der junge Napoleon schlägt einen gegen die Revolution gerichteten Aufstand in Toulon nieder. Er wird zum Brigadegeneral befördert.
1795Bonaparte schlägt in Paris einen Royalisten-Aufstand blutig nieder. Er wird kommandierender General der französischen Heimatarmee.
1796
Als Oberbefehlshaber der Armee in Italien erringt Napoleon mit seinen Truppen gegen Österreich zahlreiche Siege. Hochzeit mit Joséphine de Beauharnais. Im Jahr darauf schließt er auf eigene Faust Frieden mit Wien und gründet die Cisalpinische Republik. Die Republik Venedig gibt es nicht mehr.
1798 Beginn des „Ägyptischen Abenteuers“. Zwar wird die militärische Expedition nach dem britischen Seesieg von Horatio Nelson über die französische Flotte bei Abukir zum Fiasko, der Popularität Napoléons schadet dies jedoch nicht. Napoleon löst in Europa eine Ägyptenbegeisterung aus, in deren Folge Champollion anhand des Steins von Rosette die Entzifferung der Hieroglyphen gelingt.
1799 Napoleon wird durch einem Staatstreich am 9. November zum „Ersten Konsul“ auf zehn Jahre bestimmt. Die 1789 begonnene Französische Revolution ist damit beendet. Napoleon bemüht sich vorerst um die innere Konsolidierung Frankreichs.
1801
Als Erster Konsul auf Lebenszeit schließt Napoleon Frieden mit Österreich, und im Folgejahr mit England. Mit der Kirche sucht er einen Ausgleich durch ein Konkordat. Napoleon modernisiert Verwaltung, Schulwesen und Recht. Der von ihm in Auftrag gegebene „Code civil“ gilt bis heute als Modell des Bürgerlichen Gesetzbuches in vielen Staaten der Welt.
1804
Der Code civil tritt in Kraft. Plebiszite ermutigen Bonaparte zur Errichtung des erblichen Kaiserreichs. Am 2. Dezember krönt er sich in Notre-Dame zum Kaiser der Franzosen. Napoleon betrachtet Frankreich als Nachfolger des Imperium Romanum, sich selbst als Nachfolger Karls des Großen.
1805-1806
Als Feldherr schlägt Napoleon Österreich und Rußland bei Austerlitz. Er organisiert die Errichtung des Rheinbundes, was das Ende des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation bedeutet. Nach den Siegen über die Preußen in der Schlacht bei bei Jena und Auerstedt verfügt Napoleon die Kontinentalsperre, die Blockade gegen England. Britische Waren dürfen nicht nach Europa transportiert werden. Der Rothschild-Dynastie gelingt es, die Wirtschaftsblockade zu unterlaufen. Gegen die napoleonische Besetzung regt sich Widerstand in Europa. In Deutschland appellieren Johann Gottlieb Fichte und Ernst Moritz Arndt an das Nationalgefühl. Ziel ist die Gründung eines deutschen Nationalstaates nach französischem Vorbild, aber mit einer demokratischen Regierung.
1807
Absprache zwischen Zar Alexander I. und Napoleon in Tilsit über die Aufteilung der Interessen in Europa. Napoleon beginnt Feldzüge auf der Iberischen Halbinsel, die bis 1814 andauern. Dabei lässt er Beutekunst nach Frankreich bringen.
1808
Nach der Gefangennahme von Karl IV. und dessen Sohn Ferdinand VII. wird Napoleons Bruder Joseph König von Spanien, was einen Guerillakrieg auslöst. Napoleon beseitigt das Feudalsystem und die Inquisition. Auf dem Erfurter Fürstentag trifft Napoleon erneut auf den russischen Zaren Alexander I. Bei diesem Anlass erhält Johann Wolfgang Goethe eine Audienz bei Napoleon. 
1809 – 1810
Nach einem Sieg gegen Österreich heiratet Napoleon zur Absicherung seiner Dynastie die Kaisertochter Marie-Luise. Er befindet sich auf dem Höhepunkt seiner Macht. Der Tiroler Freiheitskämpfer Andreas Hofer wird auf Befehl Napoleons hingereichtet.
In Preußen wird die Rückständigkeit des Bildungssystems erkannt. Mit moderneren Schulen und Universitäten soll der Abstand zu Frankreich aufgeholt werden. 1810 wird die Berliner Universität gegründet. Bedeutende Staats- und Bildungsreformer sind Hardenberg und Wilhelm von Humboldt. Erster Berliner Universitätsrektor ist Johann Gottlieb Fichte, Friedrich Schleiermacher wird Professor für Theologie. Die Berliner Universität verfolgt das Ziel der Aufstiegsmöglichkeit ärmerer Bevölkerungsschichten.
1812
Angriff auf Russland. Mit „La Grande Armée“ marschiert Napoleon nach Moskau. Der Angriff endet mit dem Brand der Stadt. Die französischen Soldaten finden zu wenig Nahrung, sie können die Stadt nicht halten. Napoleon befiehlt den Rückzug nach Frankreich. Während die Armee im russischen Winter schwer vorankommt, greifen die Kosaken an. Der Russlandfeldzug wird zur schweren Niederlage.
Völkerschlacht bei Leipzig
1813
In der Völkerschlacht bei Leipzig stehen zwei Parteien gegenüber. Auf der einen Seite Napoleons Truppen, verstärkt durch das Herzogtum Warschau, Italien, Neapel und einigen Rheinbundstaaten. Auf der anderen Seite Russland, Österreich, Preußen und Schweden. Insgesamt rund 500.000 Soldaten aus ganz Europa bekämpfen sich vom 16. bis zum 19. Oktober 1813. Nach der Niederlage und dem Rückzug verliert Kaiser Napoleon in Frankreich an Rückhalt. 1814 dankt er ab und geht ins Exil auf die Mittelmeerinsel Elba.
1815
Die Rückkehr des Kaisers („Episode der 100 Tage“) endet am 18. Juni bei Waterloo, wo ihn eine Koalition von Preußen und Engländern besiegt. Napoleon wird auf die Atlantikinsel Sankt Helena verbannt. Hier schreibt er seine Memoiren.
1821
Napoleon stirbt am 5. Mai auf Sankt Helena. Sein Neffe wird als Napoleon III. im Revolutionsjahr 1848 zum französischen Präsidenten, 1852 lässt er sich per Plebiszit (Volksabstimmung) zum Kaiser der Franzosen ausrufen.
  
 Literatur:
Erbe, Michael: Geschichte Frankreichs von der Grossen Revolution bis zur Dritten Republik; 1789–1884. Stuttgart 1982; Lefebvre, Georges: Napoleon. Stuttgart 2003; Maurois, André: Napoleon. Reinbek bei Hamburg 1966.
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