Sternbild Walfisch

Sternbild Walfisch
Sternbild Walfisch

Das Sternbild Walfisch befindet sich südlich des Himmelsäquators und ist in Deutschland gerade noch sichtbar.
Der Kulminationspunkt gibt den höchsten Stand über dem Horizont an. Das Sternbild Walfisch erreicht ihn am 15. Oktober.

Beobachtungszeit Sternbild Walfisch

Herbst

Hellster Stern im Sternbild Walfisch

Beta Ceti (Deneb Kaitos)

Das Sternbild Walfisch in der griechischen Mythologie

Der Meeresgott Poseidon schickte einen Walfisch aus, um die menschliche Eitelkeit zu bestrafen. Kassiopeia und Kepheus waren die Eltern von Andromeda. Kassiopeia hatte eines Tages die Schönheit ihrer Tochter über die der Töchter des Meersgottes Nereus gestellt. Als Strafe sollte der Walfisch Cetus Mensch und Tier verschlingen – der Wal galt in der Antike noch nicht als Freund des Menschen. Greenpeace gab es noch nicht.
Allein durch das Opfer der Königstochter Andromeda war er zu besänftigen. Kassiopeia und Kepheus ketteten die Unglückliche an einen Felsen und hatten die Hoffnung schon aufgegeben. Doch bevor Cetus mit der Mahlzeit beginnen konnte, eilte der Held Perseus auf dem Flügelpferd Pegasus herbei. Er befreite Andromeda und besiegte den Walfisch.
Auch in Mesopotamien sah man in der Konstellation ein Seeungeheuer, nämlich die Urgöttin Tiamat. 

Der Sternenhimmel vom Mythos zur Wissenschaft

Der römische Dichter Ovid (43 v. Chr. – etwa 17 n. Chr.) sammelte die griechischen Mythen und ordnete sie in seinen berühmten Metamorphosen dem Geschehen am Himmel zu. Der Astronom Claudius Ptolemäus, er lehrte und forschte in der Wissenschaftsstadt Alexandria, schuf aus Ovids Vorlage den Sternenkatalog „Mathematische Zusammenstellung“ (μαθηματική σύνταξις).

Der Sternenkatalog des Ptolemäus

Der Universalgelehrte Ptolemäus systematisierte das gesamte antike Wissen über die Himmelsobjekte und ihre Bewegungen. Die Entstehung seines Sternenkatalogs wird auf das Jahr 37 n. Chr. datiert. Das von Ptolemäus verfasste Standardwerk der Astronomie wurde später unter dem Namen Almagest bekannt. Die ptolemäischen Sternbilder haben heute, fast zwei Jahrtausende nach ihrer Zusammenstellung, weder von ihrer Faszination noch von ihrer wissenschaftlichen Bedeutung verloren. Sie sind ein Teil der modernen Systematik der 1919 gegründeten Internationalen Astronomischen Union (IAU).