Ethik, Physik und Logik

ie Philosophie der Stoa
unterscheidet die drei Bereiche
Ethik,
Physik und Logik. Die Ethik
behandelt die Frage nach dem richtigen
Lassen und Tun, um glücklich zu Leben. Die Physik versucht, die Phänomene der Natur zu erklären.
Die Logik bildet den Rahmen für die Ethik und die Physik voran. Aus stoischer
Sicht unvernünftig wäre es,
sich der Ethik und Physik ohne Logik zu widmen.
Erkenntnistheorie, Dialektik und Rhetorik

eilbereiche der
Logik sind die Erkenntnistheorie, die Dialektik und die Rhetorik.
Die Erkenntnistheorie versucht, Kriterien für die Erkenntnis der Wahrheit aufzustellen.
Die stoische Erkenntnistheorie geht zunächst von den Sinneseindrücken aus.
Der Mensch bezeichnet das als wahr, was er sieht und hört. Doch die Stoiker erkannten auch
die Gefahren aus der Sinnestäuschung - die Sinne genügen nicht als Wahrheitskriterium.
Und nicht nur die sinnliche Erfassung ist unzureichend, sondern auch das, was folgt.

enn das Wahrgenommene nicht mehr präsent ist, bildet der Mensch Begriffe aus,
um die Wirklichkeit zu beschreiben. Dabei interpretieren wir hinzu, und als Folge
spiegelt das Interpretierte allzu oft nur eine persönliche Meinung wider. Die Begriffsbildung
sollte deshalb hinterfragt und kontrolliert werden. Es ist Aufgabe der Erkenntnistheorie, Meinung
und Vernunft wieder zu trennen.
Vernunft und Begriff
ernunft und Begriff
befinden sich in einem Dilemma. Ohne die Begriffe kann die Vernunft nicht tätig sein,
doch eine falschen Begrifflichkeit führt in die völlige
Abwesenheit von Vernunft. Nach Einschätzung des klassischen Philologen Fritz Jürß
erkannte Epikur, wie Worte täuschen können,
wenn hinter ihnen keine klare Bedeutung erkennbar ist.
Er soll deshalb seine Schüler dazu angehalten haben, Worte und Begriffe zu hinterfragen und
ihre Bedeutungen darzustellen.
(Vgl. Jürß, Fritz: Die Epikureische Erkenntnistheorie. Berlin: Akademie Verlag 1991.)
Dialektik

ach welchen Regeln werden Argumente vorgetragen? Wie funktioniert Sprache?
Die Stoiker verstehen unter Dialektik die Fähigkeit, eine Diskussion mit Argumenten zu führen.
In den Bereich der Dialektik fällt aber auch die formale Logik, die von der gewachsenen Sprache zur
Kunstsprache der Mathematik führt.
Chrysipp kennt drei Beweisfiguren,
die heute zum allgemeinen Sprachschatz gehören.
1) die Implikation (wenn p, dann q)
2) die Konjunktion (p und q)
3) die Disjunktion (p oder q)
Rhetorik
Wie wird eine gute Rede vorgetragen? Diese Frage ist kein Spezifikum der Stoa, sondern Gegenstand jeder Philosophie.