Der Philosoph aus Samos

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Jahre 341
v.Chr. wurde Epikur auf der Insel Samos vor der kleinasiatischen
Küste geboren. Er begann schon 14 Jahren seine philosophische
Ausbildung. Nach seinem Militärdienst in Athen, in
dessen
Zeit die Niederlage der Athener gegen die Makedonen fällt,
wurde
er ins Exil nach Kleinasien geschickt. In dieser Lebensphase reifte
seine fü die Philosophie der Stoa typische Geisteshaltung des Strebens nach dem inneren Glück.
Epikur auf Lesbos
Im Alter von 32 Jahren eröffnet Epikur seine erste philosophische Schule in Mytilene auf der
Insel Lesbos. Er gibt das Unternehmen wieder auf, und unternimmt in Lampsakos
am Hellespont einen zweiten Versuch in der Provinz.
Epikur kehrt nach Athen zurück

ach Athen kehrte er im
Jahre 306 zurück und kaufte vor den Toren der Stadt
einen Garten, um eine Gemeinschaft für Schule und Leben zu
gründen. In diese nahm er nicht
nur Vollbürger Athens auf, sondern ebenso
Sklaven und Frauen. Schon dies bedeutete eine ungeheure Provokation gegenüber den etablierten philosophischen Institutionen.
Für weitere Empörung sorgte die epikureische Maxime "Lebe im Verborgenen",
denn in Athen pflegte man die Rhetorik und die öffentliche Debatte über weltanschauliche Fragen. Seine
Schule
des Gartens leitete er über
einen Zeitraum von 36 Jahren. Der Philosoph Epikur starb 270 v. Chr.
Epikurs Philosophenschule
ach dem Tod des Epikur im Jahre 270 wird seine philosophische Schule wird von Hermachos aus Mytilene üernommen.
Schriften von Hermachos sind alle verloren, Epikurs Werk überlebt noch weitere Jahrhunderte.
Kaiser Marc Aurel, der sich zur Stoa bekennt, fördert die Epikureer bis über das 2. Jh. n. Chr. hinaus.
Obwohl vom Kaiser unterstützt, wurde die epikureische Philosophie
im Gegensatz etwa zur Stoa nie eine Philosophie der Oberschicht.
Vielleicht liegt es an der Weltzugewandtheit der Epikureer, Mystisches hat die Lehre wenig zu bieten.
Epikurs Ethik

ie Epikureer leugnen das Lebens nach dem Tode. Da die Seele stirbt mit dem Menschen, soll er zu Lebzeiten
seine Bedürfnisse regeln.
Epikur setzte die Ethik als Richtlinie zur rechten Lebensführung
in den Mittelpunkt seiner Lehre. Epikurs Physik, die Naturlehre, ist atomistisch.
Von den Schriften des Epikur, vor allem von seinem Hauptwerk peri physeos (über die Natur)
sind nur Fragmente erhalten (im Herculanensium Voluminum einsehbar), dazu einige Lehrbriefe und Sammlungen von Lehrsätzen.
Mehr erhalten ist in den Werken der Anhänger und Kritiker von Epikur.
Viele Hinweise finden sich bei Cicero,
Seneca, Plinius und vor allem im Lehrgedicht des Lukrez, De rerum natura.
Epikur als Sklavenbefreier
In seinen Gesetzen (Nomoi, VI.) verteidigt Platon die Sklaverei. Der Philosoph
gibt sogar Hinweise darauf, wie Sklaven am besten unterworfen werden: Sie sollten
aus verschiedenen Ländern stammen, damit sie sich untereinander nicht verständigen,
und sie sollten durch Körperstrafen gedemütigt werden. Ein ganz anderes Menschenbild
vertritt Epikur. Er nimmt Sklaven in seinen philosophischen Garten auf, und behandelt sie wie Freunde.
Auch bei Eratosthenes, der der Stoa nahe stand, findet sich dieses Gedankengut, er polemisierte
gegen die aristotelische
Unterscheidung der Menschen in Hellenen und Barbaren.