Einige Dinge sind gut sind, andere schlecht, und
wieder andere neutral. Gut sind Tugenden wie Klugheit,
Gerechtigkeit, Mut und Mäßigung. Ihre Gegenteile wie
Torheit, Ungerechtigkeit, Feigheit und Hemmungslosigkeit sind schlecht. Daneben steht, was weder
nützt noch schadet. Dies sind bei den Stoikern Leben,
Gesundheit, Lust, Schönheit, Stärke, Reichtum,
Ansehen, edle Herkunft - und ebenso ihre Gegenpole:
Tod, Krankheit, Schmerz, Hässlichkeit,
Schwäche, Armut, schlechtes Ansehen und niedere Herkunft.
Diese Dinge sind gleichgültig.
Heute fragt man sich, warum Reichtum und Gesundheit nichts Gutes sind. Die Antwort der Stoiker (nach Diogenes):
"Reichtum und Gesundheit können gut und schlecht gebraucht werden.
Daher sind Reichtum und Gesundheit keine Güter."
eben
und
Tod, Schönheit und Hässlichkeit,
Stärke und
Krankheit sind gleichgültig? Der Puls der Zeit
schlägt heute, im Jahre 2014, scheinbar völlig anders. Die Medien, von der FAZ bis zur Taz, haben sich und ihre Leserschaft auf den Lobpreis von Leistung, Wachstum und Effizienz eingeschworen.
Wer nicht mitmachen will oder kann, der wird im besten Falle als drolliger Geselle, als "nur Philosoph" wahrgenommen. Muss man sich um die
Zukunft der Stoa also Sorgen machen? Vielleicht gerade nicht, denn die Philosophie der
Stoa wächst und gedeiht mit den Erscheinungen, denen
Sie
entgegen steht. Unsere Gesellschaft schafft
immer mehr Stress und
Leistungsdruck. Die stoische Philosophie hingegen pflegt die
Tugend der Langsamkeit und strebt den psychologischen Zustand der Meeresstille
an.
Sie plädiert für weniger Leistung und
weniger
Stress. Dabei kommt sie im Gegensatz zu anderen Weltanschauungen eher
nüchtern und
unaufdringlich
daher; die Stoa präsentiert sich als Ergebnis rationaler
Güterabwägung, frei von Fanatismus und
missionarischem Eifer.
Die Philosophie der Stoa drängt sich nicht auf... man muss sie
finden.